Eisvogel

Geschichte

1899 wurde bundesweit der Deutsche Bund für Vogelschutz in Stuttgart gegründet.

Die Ortsgruppe Neu-Isenburg/Zeppelinheim im NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) feiert quasi im Jahr 2025 ihren 117. Geburtstag. Sie ist eine Ortsgruppe des NABU-Bundesverbandes.

Ernst Fischer, der am Goethe-Gymnasium Mathematik und Biologie unterrichtete, zeichnete 1950 auf, dass Förster Karn, 1908 nach Neu-Isenburg versetzt, sofort begann “den Zusammenschluss aller Freunde des Vogelschutzes in die Wege zu leiten.“

Schon 1909 wurde auf den städtischen Wiesen „Im Grund“ (Grundwiesen) eine Vogelschutzhecke angelegt. Sämtliche jetzt dort befindlichen Sträucher und Bäume wurden damals gepflanzt. Schon 1912 gab es ein Merkblatt für den Schutz der Gefiederten, das der damalige Vorstand herausgab. Es ging um Aufhängen von Nistkästen, Schutz der Vögel vor Nachstellungen, Aufstellen von Vogelschutzgeräten und vogelkundliche Wanderungen.

Der von den Nazis propagierte „totale Krieg“ brachte das Vereinsleben weitgehend zum Erliegen. Erst 1949, vier Jahre nach Kriegsende, wurde die Ortsgruppe durch Ernst Fischer neu gegründet.

1971 schlüpfte die Ortsgruppe zeitweise unter das Dach des damaligen Bundes für Volksbildung.

Nach Ernst Fischer folgte von 1977 bis 1998 Ernst Böhm als langjähriger Vorsitzender des DBV (Deutscher Bund für Vogelschutz) in unserer Stadt. Er war vorher, von 1965 an, in Zeppelinheim, das ja erst dann zu Neu-Isenburg kam, im Vogelschutz aktiv.

1979 wurden auf dem Wochenmarkt 610 Unterschriften für das Naturschutzgebiet Gehspitzweiher gesammelt. Am Ende waren es über 2.700 Unterschriften. Sie halfen dabei, uns gegen die Stadt Frankfurt und den Flughafen Frankfurt durchzusetzen, die das Schutzgebiet nicht wollten. Sie wollten die Grube als Altreifendeponie nutzen, um anschließend darauf Kiefern zu pflanzen. Wir konnten uns Seite an Seite mit der Stadt Neu-Isenburg durchsetzen. Und das Gebiet wurde ab 1981 Naturschutzgebiet.

Der heutige NABU erfuhr damals eine Umstrukturierung. Die Mitglieder wurden zentral beim Bundesverband geführt und verwaltet. Im Jahr 1979 wurde Heinz Kapp als 2. Vorsitzender in den Vorstand gewählt.

Es begann eine intensive Zusammenarbeit mit Ernst Böhm, aus der auch der Einspruch aller Naturschutzverbände gegen die Planung der Stadt in der Ostgemarkung, dem Bebauungsplan 21, hervorging. Die direkte Erholungsnutzung unserer Erlenbachaue mit einem See, einem „Café Seebühne“, Booten, Angelnutzung und eine verrohrte Ableitung des Mühlgrabens nach Frankfurt konnten 1981 verhindert werden. Im gleichen Jahr wurden bei der Sanierung des Spielplatzes in Zeppelinheim ca. 1.000 Hirschkäferlarven entdeckt und gerettet.

Entlang des Hengstbaches pflanzte der NABU ebenfalls 1981 Erlen, Weiden und Pfaffenhütchen.

Dass es in Neu-Isenburg ab 1982 eine Arbeitsgruppe Umweltschutz gibt, ist der Initiative von Ernst Böhm und Heinz Kapp zu verdanken. In dieser Gruppe treffen sich die örtlichen Naturschutzverbände ca. 4-mal im Jahr zu Besprechungen mit den Amtsleitern von Ordnungsamt, Planungsamt, DLB, mit dem 1. Stadtrat und dem Bürgermeister zu Besprechungen umweltrelevanter Entscheidungen und Anliegen.

1983 konnte auf Drängen von Ernst Böhm, mit Geldern aus dem Hessischen Nachtragshaushalt, der Damm am Sickerbecken Fischer-Lucius beseitigt werden und mit einer Lehmsohle für einen ganzjährigen Wasserstand gesorgt werden. Das neue Amphibienschutzgebiet beherbergte damals neben Grasröschen und Erdkröten dann sogar Laubfrösche und Kreuzkröten. Ab diesem Jahr begann auch an der L3117, bei der Müllerwiese, das Abfangen und Retten von wandernden Fröschen, Molchen und Kröten mittels eines Froschzaunes, bis heute jedes Frühjahr.

Das Naturschutzgebiete (NSG) „Bruch von Gravenbruch“ konnte nach Bemühungen der Stadt, der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) und des NABU 1984 vom Regierungspräsidium aufgrund seiner hohen Wertigkeit als NSG ausgewiesen werden. Es handelt sich hier um ein Niedermoor, das gut 300 Jahre bis zu seiner jetzigen Biotopstruktur benötigt hat. Es hat eine Fläche von 77 ha. Die Bedeutung dieses einzigartigen Gebietes geht weit über den Kreis Offenbach hinaus.

1985 wurde Heinz Kapp zum Ortsbeauftragten der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz ernannt. Das Amt hat er bis heute inne, nur haben sich nun Saarland und Rheinland- Pfalz eigene Behörden geschaffen.

Auf Drängen des NABU-Vorsitzenden wurden 1986 in der Stadtverwaltung Stellen für die zwei Biologen Hildegard Dombrowe und Peter Schönegge eingerichtet, die kompetent ihre Fachkenntnisse einbrachten, wie heute Dr. Ellen Pflug und Dr. Markus Bucher.

1987 erhielt der DBV Neu-Isenburg den Ehrenbrief des Landes Hessen.

Auf der Insel im Naturschutzgebiet Gehspitzweiher konnte 1988 für die Flussregenpfeifer eine Kiesfläche angelegt und für den Eisvogel im Süden eine Sand-Steilwand abgestochen werden, mit jahrelanger erfolgreicher Brut in der Folge.

Der Umweltpreis würdigte 1989 „die vorbildliche Arbeit des Deutschen Bund für Vogelschutz/NABU, Ortsgruppe Neu-Isenburg/Zeppelinheim zur Erhaltung unserer Umwelt“.

Heinz Kapp begann 1990-1994 mit einer kontinuierlichen Jugendarbeit in der NABU-Ortsgruppe. Im Jahr 2007 wurden mit dem Revierförster Hollitzer 400 Bäume nach einem Sturmschaden mit den Jugendlichen gepflanzt.

Von 1997 an wurde eine wieder neu gegründete zweite Naturschutzjugend vom zweiten Schuljahr bis 2008 ins Erwachsenenalter begleitet. Noch kürzlich war es die dritte Naturschutzjugend, die das Erwachsenenalter erreicht hat, immer auf ca. 10 Jahre angelegt, als feste Gruppe von 8-18 Jahren!

Ab 1998 leitete Heinz Kapp als erster Vorsitzender die Geschicke der örtlichen NABU-Gruppe. In diesem Jahr gelang es, nach langen Bemühungen der Stadt und unsererseits, auch endlich, einen Abschnitt des Hengstbaches zu renaturieren. Dies unter Einbindung der Pflanzungen die wir 1981 bereits tätigten.

Um diese Zeit konnte - auf unsere Anregung hin - ein Hochwasserschutzbecken an der L3117 (Müllerwiese) abgewendet werden. Das hat der Stadt sehr viel Geld gespart. Heute findet der Hochwasserschutz, auf unseren Vorschlag hin, durch den Jacobiweiher Erfüllung. Dieser bekam einen regulierten Abfluss nach Norden. Sollte sein Fassungsvermögen nicht ausreichen, kann notfalls der angrenzende Wald als Versickerungsfläche dienen.

Mit einer Demonstration vor dem Rathaus, mit Gesprächen auf allen Ebenen und zuletzt auf einer Bürgerinformation der WOHNPARK GRAVENBRUCH GmbH kämpfte der NABU im Jahr 2002/03 mit den anderen Naturschutzverbänden gegen die Bebauung des Autokinogeländes. Wir befürchteten bei einer Umsetzung dieser Planungen eine erhebliche Beeinträchtigung des angrenzenden Naturschutzgebietes (NSG) „Bruch von Gravenbruch“. Es drohte der Verlust der bestehenden Wertigkeit und Bedeutung dieses einzigartigen Gebietes.

Bei einer von uns durchgeführten Unterschriftenaktion hatten sich etwa 3.000 Bürger für die Erhaltung des Naturschutzgebietes ausgesprochen. Durch massiven Druck war es uns gelungen, im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Investors, ein etwa 15-minütiges Rederecht zu erhalten.

Wir stellten aus unserer Sicht Konflikte dar: Eine Bebauung mache stadtplanerisch keinen Sinn, es gäbe Konflikte mit einem hohen Zaun zum NSG, mit einem Lärmschutz-Wall zur Straße hin, mit der Pferdehaltung nebenan, mit der wiederkehrenden Nässe des Bruchs, mit dem Sendemast, dem Fluglärm. Es gäbe unabwendbare Beeinträchtigungen des Naturschutzgebietes durch Haustiere und die Bevölkerung. Wir als NABU waren sehr darüber erleichtert, dass die Wohnpark Gravenbruch GmbH 2005 doch noch von einer Bebauung Abstand genommen hat. Es war nicht etwa die Einsicht von Neu-Isenburger Politikern aus dem Bereich der Bebauungsbefürworter, sondern die angeblich schwache Nachfrage, die neben wesentlich naturschutzrechtlichen Erschwernissen dieses Projekt für den Investor uninteressant gemacht hat.

2006 wurde die Jugendgruppe NAJU Neu-Isenburg von der Stadt Neu-Isenburg mit dem Umweltjugendpreis „für die langjährige, kontinuierliche Arbeit in Umweltbildung und Naturschutz“ geehrt.

Nicht nur die Ortsgruppe auch der NABU Hessen ist im Jahr 2008 hundert Jahre alt geworden. Unseren „Geburtstag“ feierten wir mit einer Ausstellung im Rathaus.

Der Umweltpreis 2009 des Kreises Offenbach ging zu gleichen Teilen an unseren Vorsitzenden Heinz Kapp und die Kolpingfamilie in Dietzenbach.

Weil der Radverkehr bei der CO2-Vermeidung eine wichtige Rolle spielt, hat dieses Thema immer mehr Raum in der Arbeitsgruppe Umweltschutz beansprucht. Im Mai 2010 wurde deshalb auf Vorschlag von Stadtrat Herbert Hunkel die Arbeitsgruppe RADVERKEHR gegründet, an der wir mitwirken. Es geht dabei um Radwegeausbau, -qualität und -konflikte, um Einbahnstraßenregelungen und Abstellplätze.

Ebenfalls in diesem Jahr fand mit uns die erste Sitzung unter dem Titel „KLIMASCHUTZ“ in Neu- Isenburg statt. Hier gilt es, Maßnahmen zu koordinieren, die die CO2-Vermeidung in Neu-Isenburg betreffen, und in einen Absichtsrahmen zu fassen. Ein Aktionsplan für 2012-2016 wurde erstellt.

Zu Beginn des Jahres 2010 wurde von uns ein Wanderfalkenbrutplatz auf dem Hochhaus beim Isenburg-Zentrum hergerichtet.

Ab Oktober 2010 gab es den dritten Neuanfang in Sachen Naturschutzjugend. Es wurde eine Gruppe aus 14 Zweitklässern zusammengestellt, die sich am zweiten Samstag eines jeden Monates trifft. Dabei arbeiteten anfangs Frau Strey, Frau Pahl und Herr Kapp zusammen. Später waren Frau Saurer und Frau Mathews die Betreuungspersonen. Dabei wurden auch mit Förster Hanke Bucheckern ausgesät.

Ab 2013 steht den Neu-Isenburger Grundschulen für die 4. Klassen ein von Herrn Kapp, als Mitglied der Arbeitsgruppe Klimaschutz erarbeitetes Unterrichtsprojekt zur Verfügung: „ENERGIE ERFAHREN - ENERGIE SPAREN“. Es ist eine fertige Unterrichtseinheit mit Versuchsmaterialien, Merkblättern, Arbeitsblättern und Lernkontrollen und kann über die Stadtbücherei ausgeliehen werden.

Im Frühjahr 2014 startete eine Mauersegler-Nistkastenaktion, bei der fast 1.000 Faltblätter verteilt und viele Nistkästen installiert wurden.

Für 2015 erhielten wir den Umweltpreis für unsere Naturschutz-Jugendarbeit.

2016 starteten wir ein Artenschutzprogramm mit der GEWOBAU im Zusammenhang mit Vollwärmeschutz- Sanierungen. Über mehrere Jahre wurden jeweils 2x im Jahr ca.12 Brutplätze geschaffen.

Ab 2017 arbeiteten wir an der NATUROASE, mit der wir den Bürgern beweisen wollen, dass natürliche Pflanzen angepasst sind, weniger Wasser und Pflege benötigen, mehr Insekten und letztlich Vögel anlocken und ernähren, Brutplätze geben sowie Sitz- und Singwarten bieten. Die Eröffnung fand im Jahr 2018 statt.

Am Tag der offenen Tür beim DLB stellten wir Insektenhotels her.

Bei der Froschwanderung 2019 konnten wir –unter anderen Amphibien- einen Feuersalamander vor dem Tod durch Autoverkehr retten. Es ist immer ein fast zweimonatiges Kontrollieren der Fangeimer am Zaun.

Auffällig im Jahr 2020 waren die vielen Beratungen bei Auftauchen von Hirschkäfern in Neu-Isenburg.

Neben einem Mäusebussard, den wir aufpäppelten, retteten wir 2021 zwei abgestürzte Turmfalken aus einer Brut mit 6 Jungen. Außerdem konnten wir eine Waldohreule nach Pflege wieder in die Freiheit entlassen.

Für Kindertagesstätten begannen wir, dank einer Spende, Naschgärten einzurichten. Apfel- und Kirschbäume, sowie Kräuter und Beerenobst wurden gepflanzt und mit Erklärungen versehen.

Wir waren auch wieder beteiligt am Parking Day und der Earth Hour. In der „Woche der Toleranz“ bauten wir mit vielen Kindern Nistkästen.

Im Jahr 2022 mussten wir einen Habicht, der sich bei einem Jagd-Flug an einer Scheibe des Zeppelin-Museums das Auge verletzte und ein Trauma erlitt, gesund pflegen. Er flog wieder.

Am Parking Day, an dem wir als NABU mitwirkten, konnten die Kandidaten der Bürgermeisterwahl, auch einer Klasse von Schülern gegenüber, ihre Absichten formulieren und Fragen beantworten.

Zusammen mit NABU-Helfern und der Taskforce Grün (aus der Partei DIE GRÜNEN) hatten wir einen Pflegeeinsatz in Abstimmung mit dem RP-Darmstadt und HessenForst. Dabei ging es um die Beseitigung von unerwünschten Neophyten (eingeschleppten Fremdpflanzen) wie Amerikanische Traubenkrische und Schmalblättriges Greiskraut.

Heinz Kapp organisierte mehrfach Unterricht zu Umweltthemen, in Schulen oder Kindertagesstätten, so geschehen zur Vogelwelt, zu Insekten und zu Igeln z.B. in drei Ersten Klassen. Vorbereitet wurde auch das Thema Fledermäuse.

Bei der Schulkind Betreuung Zeppelinheim bauten wir Nistkästen, renovierten ein Insektenhotel und hielten Vorträge zur Neu-Isenburger Vogel- und Insektenwelt.

Im Jahr 2022 beschlossen die Stadtverordneten den Vorschlag von CDU und GRÜNEN: „Bepflanzung von Baumscheiben, keine Schottergärten, kein übermäßiger Rückschritt.“ Das geschah sicher auch aufgrund unserer immerwährend vorgetragenen Wünsche.

Im Februar 2023 wurde unser Vorstand für 2023 - 2026 neu gewählt. Heinz Kapp (jetzt 46 Jahre im Vorstand) und Hartwig Gleim sind weiter Vorsitzende.

Mit der Klimaschutzbeauftragten haben wir bei der Dunkelnacht (Earth Hour) aber auch beim Parking Day (Belebung von Parkplätzen auf der Frankfurter Straße) zusammengearbeitet.

Am Parking Day 2023, den der Watt-Club und ADFC mit uns durchführte, ging es um die Gefahrenstelle Lessingstraße. Schüler der Goetheschule formulierten Beruhigungs-Möglichkeiten. Wir zeigten auf, wie man den Straßenraum als grünen Seitenarm der Frankfurter Straße gestalten kann.

Eine städtische Satzung, die neue Schottergärten verbietet, wurde erreicht. Auch ein Ergebnis vielseitiger Bemühungen, festgeschrieben im Programm “StadtGrün“ das wir sehr begrüßen. Es startete 2023 mit der Bestandserfassung.

Wir hatten in dem Jahr erstmals mehrere Beobachtungen der mediterranen Fangschrecke Gottesanbeterin in unserer Stadt. Zudem hat es an der Carl-Ulrich-Straße eine Fortpflanzung gegeben, ein Ei-Paket entstand. Daran zeigt sich die Erderwärmung.

Im Herbst 2023 folgte in den Kitas Eschenweg, Birkengewann, Gartenstraße und St. Christoph, nach Pflanzen von Beerenobststräuchern und Obstbäumen, das Setzen von halbwilden Blumenzwiebeln, die sich vermehren. Der Frühling soll erlebbar werden.

Der NABU hat in dem Jahr vier Bäume gespendet, in dem Wunsch, den Ersatz abgängiger Bäume zu unterstützen. 3 Bäume wurden beim Bahnhof (2 Zürgelbäume, 1 Zerreiche) und 1 Baum am Ecknerplatz möglich, dort eine Hochstamm-Kornelkirsche.

Auf Bitten des Fachbereiches Biologie der Brüder-Grimm-Schule haben wir uns mit Biologin Pflug und der Lehrerin um Pflanzen und Erde für die 12 Kübel im Schulhof bemüht. Die Gewächse wurden unter Anleitung der Biologielehrerin und Heinz Kapps erklärt und von den Schüler/innen in den Boden gebracht. Die Pflanzen, zum Teil auch als Spenden, wurden von Blumen Pfeiffer geliefert und vom NABU bezahlt.

2024 hatten wir auch Waschbären in Neu-Isenburg, in grob 20 Fällen sind sie beobachtet worden. Sie werden die Vogel- und Amphibienwelt verändern. Vielleicht sind es fünf bis sechs Familien. Wenn Waschbären im Dachboden, im leerstehenden Gebäude oder Schuppen eingezogen sind, kann man im Gebäude auch Fallen stellen lassen. Eine reduzierende Fallenjagd im Freien ist schlecht umzusetzen, weil auch Igel oder Katzen in die Fallen gehen. Aber auch, weil der Nachzug vom umgebenden Wald das zur Daueraufgabemachen würde. Deshalb wird von der Stadt kein Fallenstellen unterstützt. HessenForst arbeitet aber diesbezüglich im umgebenden Wald.

Im von uns betreuten Biotop „Fischer Lucius“ fühlen sich nicht nur Lurche und Libellen wohl. Regelmäßig werden auch Reh und Fuchs beobachtet sowie Frösche, Zauneidechsen, Molche, Kröten, Ringelnatter. Neben Wasservögeln wie Zwergtaucher, Kanadagans und Graureiher ist auch selten der Eisvogel anzutreffen. Brombeeraufwuchs wurde im Pflegeeinsatz beseitigt. Der südwestexponierte 2020 angelegte Wildblütenhang hat sich gut entwickelt und wird von vielen Insekten besucht. Gehölze und Brombeeraufwuchs wurden dort im Pflegeeinsatz beseitigt.

Wir hatten 2024 zwei Beobachtungen des Feuersalamanders. Einer wurde bei der Tankstelle nahe der Stadtgrenze und ein überfahrener Jungsalamander am Gravenbruchring festgestellt.

Die Turmfalken haben wieder an den Glockentürmen von St. Josef und der Johannesgemeinde gebrütet, ebenso an dem Feuerwehrschlauchturm. An der Johannesgemeinde konnte der alte Holznistkasten gereinigt werden.

Zum Tag der Dunkelheit, zur weltweiten Earth Hour, haben wir mit dem Watt-Club einen Vortrag über Licht-Verschmutzung gehalten, mit ihren negativen Wirkungen auf Mensch und Natur.

Mit dem Zertifizierungsverfahren „StadtGrün naturnah“ (seit Oktober 2022) soll das Stadtgrün ökologisch und naturnah gestaltet und gepflegt werden, um dem Artenverlust entgegenzuwirken. Nach der Bestandserfassung der Grünflächen sind Umsetzungsideen formuliert worden und mündeten in einen Stadtverordnetenbeschluss. Bereits jetzt sieht man durch den DLB im Stadtgebiet eine Umwandlung von Anpflanzungen hin zu Stauden, die insekten- und vogelfreundlich sind. In der Folge sind Stieglitze und Erlenzeisige in unserer Stadt!

Aus den früher ausgesetzten 18 Pionier-Bibern im Spessart sind mittlerweile mindestens 1.200 hessische Tiere geworden, viele sind auch nach Unterfranken abgewandert. Zumindest ein Jungbiber ist 2024 durch die Erlenbachaue gezogen wie Beobachtungen und Spuren bewiesen.

Der NABU, auch in Neu-Isenburg, hat sich erheblich verändert,

von den Vogelfreunden, der Winterfütterung, über das Pflanzen von Beerensträuchern und Dornenhecken hin zum Erhalt der gesamten Natur. Und von dieser versucht er nicht nur so viel wie möglich zu erhalten, sondern bemüht sich auch um die Lebensraumvernetzung und die Wiederansiedlung. Unser Wappenvogel, der Weißstorch ist wieder da, der Biber, der Wolf, einige Vogelarten wie der Uhu und der Wanderfalke.

Es sind die Fledermäuse im Focus, ebenso wie die Amphibien, die Orchideen, die vertikale Begrünung, die Regenwassernutzung aber auch der sinnvolle Umgang mit Energie. Themen, die exemplarisch stehen für eine gesunde Natur. Vogelarten sind sensible Anzeiger der Qualität von Natur und natürlich gefällige Beobachtungsobjekte, die glücklich machen.

Wir machen Führungen, reinigen 400 Nistkästen, nehmen zu Bebauungsplänen Stellung, beraten an Infoständen, arbeiten an Schulen und Kindergärten zum Beispiel bei Projektwochen mit, kooperieren mit Personen und Ämtern der Stadt, führten Naturschutzjugend, helfen bei Igeln, betreuen Naturschutzgebiete, machen Pflegeeinsätze, arbeiten mit dem Forst zusammen und anderen Naturschutzverbänden, machen Bestandserhebungen, tragen Frösche über die Straße, arbeiten mit beim Klimaschutz, der Klimavorsorge und vieles mehr.

Ein wichtiger Informationskanal für den örtlichen NABU ist die Stadtillustrierte ISENBURGER. Anfangs mit Verleger Andreas Thiele, jetzt mit Kerstin Diacont. Hier veröffentlicht Heinz Kapp Informationen über die Vogelwelt, die Artenvielfalt, über Igel, Stadtnatur, Fledermäuse, Schmetterlinge, sinnvolles Füttern ohne Zugang für Stadttauben, Amphibien, Nistkastenangebote und Reinigung, Stromsparen, Wildbienen, Igel, Waschbär usw.

Stand Februar 2025